Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
2000, I Leponti tra mito e realità, Ausstellungskat. Locarno (2000) 319-339
Zusammenfassung: Die Untersuchung der größtenteils aus Gräbern stammenden Waffenfunde aus dem Tessin und der angrenzenden Lombardei ergab, dass die „Lepontier“ keine originär „lepontische“ Bewaffnung entwickelten, sondern sich in der Wahl ihre Waffen an der Rüstung der jeweiligen „Großmächte“ orientierten. Vom 8. bis ins 5. Jh. lieferte das etruskische Mittelitalien die Vorbilder: Im 7. Jh. wurde die Rüstung mit italischem Helm mit Krempe, elastischen Bronzebeinschienen und dem zweirädrige Streitwagen von dort übernommen. Das Auftreten von Antennendolchen zeigt gleichzeitige Einflüsse aus der Hallstattkultur nördlich der Alpen an. Ab dem 5. Jh. v. Chr. nimmt der Einfluß der keltischen Latènekultur zu, der sich mit der Invasion keltischer Stämme in Oberitalien im 4. Jh. v. Chr. noch steigert. Das Latèneschwert, die charakteristische Waffen der siegreichen Kelten, wird ebenso übernommen wie keltische Eisenhelme und Schildbuckel; die Rüstung der Lepontier der jüngeren Eisenzeit orientiert sich sehr stark am keltischen Vorbild. Kontakte zur „rätischen“ Welt in Graubünden und Alttirol manifestieren sich im Auftreten von alpinen Negauer Helmen und der dem Einsatz der Hellebardenäxte. Ab dem m 1. Jh. v. Chr. macht sich in der Bewaffnung der aufstrebenden römische Staat bemerkbar. Der Gladius und das Pilum finden Eingang in die Bewaffnung der lepontischen Stämme. Am Beispiel der Waffen läßt sich auch demonstrieren, dass die „Lepontier“ während der Eisenzeit eine Art kulturelle Brücke zwischen Italien und den Regionen nördlich der Alpen bildeten und Einflüsse von beiden Seiten der Alpen auf sie einwirkten. Als Folge der fortschreitenden Romanisierung geben die lepontischen Stämme in der Zeit um Christi Geburt die Sitte der Waffenbeigabe auf.
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.